mit: Linda Berger (A) / Ronald van der Meijs (NL)
Vernissage: Freitag, 13. September, 2019, 19 Uhr
Ausstellung: 14. – 29. September 2019
Linda Berger (A/D) Was nicht kommuniziert wird, ist nicht, und je mehr etwas kommuniziert wird, desto mehr ist es. (Vilém Flusser) In meinen Gedanken ist etwas, was zu viel Platz einnimmt. Wenn ich es nicht ausspreche, dann löst es sich vielleicht auf. Ganz naiv. Es sind einsame Mo-mente des Zeichnens. Ich akzeptiere die Einsamkeit. Ich beginne, sie anzu-nehmen, zu bedenken, zu genießen. Ich konzentriere mich darauf, nichts zu denken, gedankenlos sozusagen. Gedachtes Nichts. Wie fokussie- re ich mei-ne eigene Emp ndlichkeit zu einer momentbezogenen Aufmerk- samkeit, in all dem ständigen Chaos, das um uns herum existiert? Eine Suche nach der Darstellung von Denkprozessen. In meinen Arbeiten wach- sen aus kleinen Strichen große, abstrakte Gebilde heran, es ist eine Trans- formation der inne-ren Prozesse in eine visuelle Form, wie eine Speicherung der Zeit liegen die Striche auf dem Papier. Von Weitem betrachtet erschei- nen die Zeichnungen wie immernde Malereien, von Nahem zeigen sie Mikrokosmen genauester kleiner Striche/Linien. Abseits unserer bildhaften Ideen möchte ich vor allem Emp ndungen auslösen; Das Werk verlangt Ausdauer – im Schauen für den Betrachter sowie im Prozess der Fertigung.
Linda Berger, 2019
Clouds of knotted sound
The installation for this exhibition refers to different kinds of cultures and their similarities, in two different time travels where hi meets low tech. It creates an invisible sculpture of sound and consists out of two different sound bowls. Both producing a sound in an analogue manner by the friction on the edge of each bowl spinning around on an original Technics 1200 DJ turntable. The two different tones are dueling with each other in the space around the installation. This results in various sound elds with so called ‘sound knots’. This sculpture of sounds can be experienced by walking through it. The bowls are lled with water to give a more clean tone and to visualize the sound of the bowl. The water pattern corresponds with the sound elds around the installation. Recently van der Meijs also formed a new collective with Japanese artist Mariko Hori as the performing duo Hori & van der Meijs. For the exhibition in Basement – Wien, they will do the opening sound performance Time capsule of life. An experiment with materials in order to produce sound within the context of the exhibition. They will use in atable cell structures by amplifying their sounds and morphing them into a live electronic sound setting in order to create a dialogue on a larger scale and zoom in on small details. It’s about parallels between the ampli ed sounds and the slow changes of its materials and complete change of identity and atmosphere.
Linda Berger und Ronald van der Meijs verbindet die Umsetzung von Zeit in räumliche Konzepte. Bei Linda Berger erfolgt der Aufbau der Zeichnun- gen durch Feder / Tusche Striche über einen längeren Zeitraum. Im Prozess des Zeichnens mit Tusche und Feder geht es um Genauigkeit und um einen phy-sischen und psychischen Zustand, der durch mehrere Wochen oder Monate untersucht wird, so die Künstlerin. Ronald van der Meijs kreiert so genannte Sound Fields die mit Sound Knots (Tonknoten) aufgebaut wer- den. Zwei authentische Technics Plattenspieler erzeugen analog dieses Tonfeld und erlaben dem Besucher Teil des Spannungsfeldes zu sein. Das Zusammentreffen der beiden KünstlerInnen ermöglicht eine spannende Umsetzung von Zeit und Takt, sowohl im räumlichen performativen als auch im raumübergreifenden Zeichnen von Zeitintervallen und Zeitausdehenung.