Jahreskonzept 2025

Übergänge – Wirklichkeit oder Fiktion

Der Weg zur Wirklichkeit geht über Bilder“ formulierte Elias Canetti einmal.

Das Jahreskonzept von basement 2025 hat sich hauptsächlich aus der frühen Auswahl der KünstlerInnen ergeben. Das Jahreskonzept von basement 2025 hat sich hauptsächlich aus der frühen Auswahl der KünstlerInnen ergeben, die Interesse an künstlerischer Forschung zeigt. Die räumliche und körperliche Wahrnehmung von Wirklichkeiten sind Berührungspunkte in fast allen künstlerischen Arbeiten der ausgewählten Künstlerinnen. Begriffe die sich in den Arbeiten bzw. Arbeitskonzepten wiederfinden, wie z.B. Aggregatzustand / Übergänge / Übersetzung / Transformation / Ideen Gedanken Experimente, bilden eine Grundlage für die Thematik und Fragestellung der Wirklichkeit.

Wirklichkeit wie sie von uns (an)erkannt wird und wie diese erschaffen wird, entfaltet sich wie folgt: Auf der faktischen oder dinglichen Ebene, auf der die Unterscheidung und weitere Vermessung eines Ereignisses die notwendige Voraussetzung dafür bildet, Wirklichkeit überhaupt wahrnehmen zu können. Somit ist Wirklichkeit aber keineswegs endgültig festgestellt sondern bleibt kontingent und entwickelt sich weiter in der Zeit. Dann gibt es den Weg zu einer Ebene der Erfahrung und des Diskurses, auf der Wirklichkeit dann entweder unmittelbar sinnlich erfahren oder durch Medien transportiert wird. Wirklichkeit ist somit nicht mehr nur das, was schon immer da war, sondern entwickelt sich in diskursiven Prozessen. 

Die Künste gestalten Wirklichkeitsvorstellungen, die Wissenschaften beschreiben sie, die Philosophie sucht nach den Grundlagen unserer Realitätserfahrung. (Rupert Sheldrick)

Anders gesagt findet bildende Kunst ihren Ausdruck meist in Dingen, die wir mit unseren Sinnen räumlich und körperlich wahrnehmen. Was KünstlerInnen und VertreterInnen der künstlerischen Forschung interessiert, sind die Berührungspunkte zwischen beidem: Wie beeinflussen unsere Worte und Gedanken das, was wir als Realität wahrnehmen? Und umgekehrt: Wie formen Bilder und Gegenstände, die wir mit den Sinnen erfahren, die Begriffe, mit denen wir unsere Wirklichkeit beschreiben?

Kunst ist im modernen Verständnis nicht etwas Gefälliges, sondern etwas Erregendes und Neues. Es geht darum, etwas neu zu sehen, neu oder anders zu kontextualisieren. Kunst und Literatur sollen die Augen öffnen und haben insofern etwas mit Erkenntnis zu tun. Dass das Erkannte freilich auch in der präsentierten Form überzeugen muss und insofern immer auch im Feld der menschlichen Anerkennung verbleibt, steht dabei natürlich außer Frage. 

Der Frage nach Wirklichkeitskonstruktionen widmen sich alle beteiligten Künstlerinnen auf unterschiedlichste Weise. Das momentane Gefühl einer Orientierung, Zugehörigkeit, variierende Methodiken, der Grenzbereich von Phänomen und Wirklichkeit, formale Regeln und ästhetische Strukturen, sowie die Beeinflussung von Sprache in der Realität