kuratiert von Wolfgang Sohm – eine Auswahl von Video Screenings und Text österreichischer und internationaler Künstlerinnen.
Vernissage: Freitag, 11. Dezember 2009
Ausstellung: 12. Dezember – 19. Dezember 2022
Zur Eröffnung spricht: Lucas Gehrmann
Aufgezeichnet im Sommer und Herbst 2009 von Wolfgang Sohm
CONCEPTUALnow ist ein Projekt und Label für eine sich prinzipiell erneuernde Begriffsdefinition von Konzeptkunst, wie sie sich schon in der ersten Begriffsverwendung durch Henry Flynt darstellt. Unterschiede liegen dabei vor allem in der Herangehensweise bei den Begriffsfindungen zu Skulptur, Raum, Geist und Ordnung. Bei Henry Flynt befindet sich ein Ordnungsprinzip, das es zu durchbrechen gilt, in den grundlegenden strukturell befindlichen mathematischen Gebäuden. Seine Dynamisierung des künstlerisch relevanten Vorgangs findet in der Wahrnehmung der musikalischen Ordnungen dieser Räume und in deren Brüchen seinen Ausgangspunkt. Diese Bereiche und Ordnungsvorstellungen, deren Begrenztheit des Individuellen in Verbindung mit der Institution von Ordnungen im allgemeinen mathematischen Gebäude, wird durch deren Durchbrechungen als Antikunst zu einer Kunstfindung höherer Ordnungsdichte – der Erfahrbarkeit – geführt. Das Crossover der Repräsentation in unterschiedlichen Medien dient ausschließlich diesem geistigen Vorgang, der in der Welt der musikalischen Methoden auch Wahrnehmungserweiterung für die künstlerisch-geistige Arbeit in der Komposition wurde. Der Kern der Konzeptkunst war die Ablehnung jeglichen Dogmas und die Behauptung der Absolutheit der künstlerischen Freiheit als unabdingbarer Methode des Geistes. Zu seiner authentischen Durchbrechung dienten dabei die Antikunst sowie die Vorgänge der Trivialität medialer Repräsentation. CONCEPTUALnow 2009 zeigt ein Subset aus Interviews zu den Arbeitshintergründen von Künstlern. Es bedient sich dabei einer möglichst einfachen dokumentarischen Methode.
Aus den Parallelen dokumentarischer Arbeit – in deren medialer Wirklichkeitsrepräsentation – und kuratorischer Arbeit – in ihrem diskursiven Feld gegenwärtiger Kunstrepräsentation – entwickelt sich in einer Schau aus Interviews, Statements und Beschreibungen konzeptuell orientierter Arbeiten von Hiroshi Egami (JP), Jasmina Gavrankapetanovic (BIH), Gerda Lampalzer (A), Antonia Petz (A) und Günter Puller (A) ein methodischer Vergleich zur Beschreibbarkeit von künstlerischen Vorgängen und der Situierung künstlerischen Wollens im konkreten und im medialen Raum. Aufgezeichnet von Wolfgang Sohm im Rahmen der dokumentarischen Arbeit von CONCEPTUALnow.