basement zu Besuch im puuul, 1080 Wien, www.puuul.space
mit: Veera Komulainen (AT/FIN) / Minna Kangasmaa (FIN)
Vernissage: Freitag, 9. Mai 2025 um 19 Uhr
Ausstellung: 10. Mai – 1. Juni 2025
Zur Eröffnung spricht: Mag. Maria Christine Holter, Kunsthistorikerin, Kuratorin und
Mitbegründerin der Artists for Future in Österreich
In the Liminal spiegelt die Auseinandersetzung der Künstler mit Übergangsräumen wider – mit Momenten und Orten, an denen Übergänge spürbar sind. Die Werke in dieser Ausstellung beschäftigen sich mit der Idee der Transformation, indem sie die Schwellen zwischen Zuständen des Seins, der Materie und der Zeit hervorheben. In the Liminal steht im Einklang mit dem Jahresthema Transitions – Reality or Fiction (Übergänge – Realität oder Fiktion), das sich mit der Frage befasst, wie sich verändernde Zustände von Materie, Wahrnehmung und Erfahrung unser Verständnis von Realität und Fiktion beeinflussen.
Veera Komulainens Arbeit Hiljaiset vedet zeigt Wasser als Grenzbereich zwischen dem Materiellen und dem Immateriellen. In Anlehnung an das finnische Konzept der Tuonela – wo die Seelen diese fließende Schwelle in ein anderes Reich überschreiten sollen – untersuchen diese Arbeiten, wie sich unser Sinn für die Realität verschiebt, wenn unsere Eindrücke und Perspektiven interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. Wie eine spiegelnde Oberfläche, die sowohl enthüllt als auch verzerrt, symbolisiert Wasser oft unsere Suche nach Stabilität in einer sich ständig verändernden Landschaft von Gedanken und Gefühlen.
Indem sie diese flüchtigen, vorübergehenden Qualitäten in räumliche Formen umwandelt, fordern die Kunstwerke von Hiljaiset vedet unser Verständnis des zeitgenössischen Denkens einer Person heraus. Die Glasstücke scheinen flüchtige Essenzen einzufangen, und die Messingpflanzen beschwören auf subtile Weise eine Reminiszenz an sakrale Räume herauf. Wir ertappen uns dabei, wie wir unsere eigenen, sich verändernden Standpunkte neu überprüfen – wobei die Grenze zwischen dem, was wir beobachten, und dem, was wir uns vorstellen, immer weiter verschwimmt.
Minna Kangasmaas ortsspezifische Arbeit Grey Area, die sich im Ausstellungsraum ausbreitet, ist aus ungebranntem Ton gefertigt. Eine der Besonderheiten des künstlerischen Ansatzes von Minna Kangasmaa besteht darin, dass sie ihre Werke in denselben Materialien, aber in neuen Formen und Kontexten bei jeder Ausstellung neu entstehen lässt. In diesen Grenzbereichen befinden sich Materialien und Formen in ständigem Wandel. Diese Herangehensweise spiegelt die vergängliche Natur von Materialien, Materie und Leben wider und lädt uns dazu ein, darüber nachzudenken, wie unsere Interaktionen mit Materialien – sei es Schöpfung, Zerstörung oder Verwandlung, sei es physisch, zeitlich oder ideologisch – unsere eigene Beziehung zur Welt widerspiegeln können: ständig im Wandel, unvorhersehbar und voller Potenzial.
Die starke Bindung der Werke der Minna Kangasmaa an die Erde beschreibt etwas Allgegenwärtiges, gleichsam eine metaphysische Urkraft, die lebendigen Prozessen inhärent ist. Sie beinhaltet die Aussage, dass die Materie, die uns umgibt, nicht nur passiv, roh oder unbeweglich ist, sondern vielmehr lebendig, sich transformierend und aktiv das Nicht-Statische beeinflussend.
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In the Liminal reflects the artists’ exploration of transitional spaces—those moments and places where transitions are palpable. The works in this exhibition engage with the idea of transformation, highlighting the thresholds between states of being, matter, and time. In the Liminal resonates with the annual theme Transitions – Reality or Fiction, addressing how shifting states of matter, perception, and experience influence our understanding of reality and fiction.
Veera Komulainen’s work Hiljaiset vedet presents water as a liminal boundary between the material and immaterial. Drawing on the Finnic concept of Tuonela—where souls are believed to cross this fluid threshold into another realm—these works examine how our sense of reality shifts as our impressions and perspectives interact and influence one another. Like a reflective surface that both reveals and distorts, water often symbolizes our search for stability in an ever-evolving landscape of thought and emotion.
By transforming these fleeting, transitional qualities into spatial forms, the artworks of Hiljaiset vedet challenge our understanding of the contemporary thinking of a person. Glass pieces seemingly capture fleeting essences, and the brass plants subtly invoke a reminiscent of sacred spaces, we find ourselves re-examining our own shifting viewpoints—where the boundary between what is observed and what is imagined continues to blur.
Minna Kangasmaa’s site-specific work Grey Area, which spreads into the exhibition space, is made of unfired clay. One of the peculiarities of Minna Kangasmaa’s artistic approach is that she allows her works to build, break down, and re-emerge in the same materials, but in new forms and contexts with each exhibition. In these liminal spaces, materials and forms are in constant flux. This approach reflects the transient nature of materials, matter and life, and invites us to consider how our interactions with materials—whether it be creation, destruction, or transformation—whether physical, temporal, or ideological—can mirror our own relationship with the world: constantly changing, unpredictable, and full of potential.
The strong connection of Minna Kangasmaa works to the earth describes something omnipresent, akin to a metaphysical primal force, which is inherent in living processes. It includes the proposition that the matter that surrounds us is not only passive, raw, or motionless, but rather vibrant, transforming, and actively influencing the non-static.




BASEMENT ON THE MOVE 2025_2 ist ein kuratorisches Konzept von Claudia-Maria Luenig.
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