mit: Norbert Trummer (A), Bettina Munk (D)
Vernissage: Freitag, 4. Mai 2018, 19 Uhr
Ausstellung: 5. – 20. Mai 2018
zur Ausstellung: Mag. Hartwig Knack
In der zweiten Ausstellung zu diesem Thema sehen wir Arbeiten von Bettina Munk aus Berlin und Norbert Trummer aus Wien. Information und Zufall sind die Themen, die Bettina Munk beschäftigen. Im bewegten Bild entsteht die Information durch Zufallsmodule, in den Zeichnungsserien bestimmt der Würfelwurf das Ergebnis.
Bettina Munk begann als Künstlerin in Berlin mit minimalistischen Raumsituationen und Installationen zu arbeiten. Ein Stipendium für das P.S.1 Contemporary Art Center brachte sie 1992 nach New York, wo sie während ihres Aufenthaltes in den folgenden sieben Jahre die Anfänge der Vernetzung im Internet miterlebte und dazu überging, den Computer als künstlerisches Medium in ihrer Kunst einzusetzen und ihre Animationen zu programmieren.
Ihre Installationen machen die Verbindung von digitaler Computeranimation mit analoger Handzeichnung deutlich, beide sind in der Präsentation komplementäre Pole, die aufeinander nicht verzichten können. Die so unterschiedlichen Medien inspirieren und ergänzen sich.
Der Zufall formt die Komposition der Zeichnung. Bettina Munk sieht sich damit In der Tradition von John Cage, ergänzt ihre Blätter aber stets durch ein gestempeltes Profil, das als Avatar für die Betrachter fungiert. Der gestempelte Kopf ist der Beobachter und erfüllt damit ein Konzept aus der Physik, nachdem der genaue Zustand der Information erst im Moment der Beobachtung festgelegt wird.
Norbert Trummer findet unter all den visuellen Eindrücken die die sogenannte Wirklichkeit permanent anbietet, seine Bildmotive. Die Zeichnungen sind sozusagen entschleunigte „Momentaufnahmen“ daraus.
Norbert Trummer realisiert Bilderserien und darausFilme, die auf konkrete Ortserfahrungen reagieren. In einer Art von Fließbandverfahren bemalt er sägerauhe Holzlatten mit Wiederholungen postkartengroßer, gegenständlicher Bilder. Diese Methode erlaubt es ihm das Konkrete der Motive während des Malvorgangs zu vergessen. “
Die Farbflecken und Tupfer erwecken dennoch den Anschein von Gegenständlichkeit und ergeben am Schluß Reihen von seltsam abstrahierten Porträts oder Stadtansichten. Das Geflecht der Farben entwickelt ein eigenartiges, intensives Kolorit. Ich mag es, daß die Bilder je nach Abstand des Betrachters anders wirken. Ab einer bestimmten Distanz verändern sie ihre Farbigkeit, und die einzelnen Motive verschmelzen zum Ornament.“
(Norbert Trummer)