2016 – 1 „PHÄNOMEN die andere (Ver)Spannung

mit: Heidrun Widmoser (IT), Hein Spellmann (D)

Vernissage: Freitag, 4. März 2016, 19 Uhr

Ausstellung: 5. März – 20. März 2016
zur Ausstellung: Lucas Gehrmann (Kurator, Kunsthalle Wien)

Heidrun Widmoser ́s Arbeiten beschäftigen sich mit Licht, Farbe und Raum. Die Künstlerin „führt in ihrer Malerei die Wahrnehmung vom Realen in das Erkennen der Abstraktion über. Großflächige Querformate, überdimensioniert wirkende Ausschnitte kleinster Naturerscheinungen, Details, in den vorliegenden Gemälden, Wiesenstücke, deren zarte Gräser sich im Makroabbild in ein „Etwas wie“ – nah herangerückte Sträucher, Unterhölzer, üppiges Dickicht oder aber in reine „naturlose“ abstrakte Form zu verwandeln scheinen. Theresia Hauenfels)

Das Phänomen der Grenze zwischen Realem und Fiktion, zwischen Oberfläche und Tiefengrund ist ein Schwerpunkt den WIdmoser in ihren Malereien darstellt. Ausgehend von eigenen Fotografien zeigt sie verblassende und dahin ziehende Farbschichten, die an das Reale erinnern auch wenn es teilweise nur kleine Ausschnitte eines Ganzen sind.

In den vorgestellten Arbeiten zeigt sich eine Balance von Realem und Abstraktem, von Harmonie und Unruhe in einem gespannten Aufbau des Bildes.
“Bei einem Phänomen handelt es sich üblicherweise um eine Ausnahmeerscheinung – diese kann bemerkenswert, auffällig oder auch selten sein, vielleicht auch (Ver)- Spannung erzeugen… beim Beobachten von Wasserreflexionen z.B. – es ergibt sich eine Vielfalt an Möglichkeiten. Darstellungsweise, Duktus, Bildaufbau und Formatwahl erlauben die Spannung im Sinne von Neugier fortzusetzen… in meiner Malerei führt dann die Wahrnehmung vom Realem in das Erkennen von Abstraktion über”.

Hein Spellmann (vertreten durch die Galerie Rasche Ripken Berlin) zeigt dreidimensionale Arbeiten die durch die Verspannung fotografischer Motive auf der Oberfläche den Grenzzustand zwischen Objekt und 2D Träger analysieren.

Ausgehend von fotografischen Detailansichten großstädtischer Architekturen fertigt der in Berlin lebende Künstler Fassadenobjekte, die er als Einzelstücke, in kleinen Gruppen oder als serielle Sequenzen auf der Wand anordnet. ..Indem er die farbigen Fotoprints auf Schaumstoff aufzieht, über einen Holzkern spannt und abschließend mit einer transparenten Silikonschicht versiegelt, verleiht er seinen Objekten eine plastische, kissenähnliche Gestalt. .so offenbart die Verwandlung in kleine, autonome Wohneinheiten eine utopische Dimension im Umgang mit Stadt und Architektur.

Dr. Stefan Rasche